Appell der Freien Brauer: Sieben-Prozent-Regel muss bleiben

 

Werteverbund fordert mit höchster Dringlichkeit anhaltende Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie bei gleichzeitiger Ausweitung auf das Getränkesegment

 Dortmund, 11. Oktober 2023 – Die Freien Brauer schlagen Alarm! Die geplante Mehrwertsteuererhöhung von aktuell sieben auf 19 Prozent in der Gastronomie ab Januar 2024 wird nicht nur die Restaurants und Kneipen schwer treffen, sondern auch die Brauereien. Eine Entwicklung, die zudem von Verbraucherseite negativ bewertet wird. Die angespannte finanzielle Lage wird dazu führen, dass Verbraucher weiter sparen müssen und daher bei Besuchen in der Gastronomie den roten Stift ansetzen werden.

 Die Gastronomie in Deutschland hat im Schulterschluss mit allen Verbänden der Getränke- und Lebensmittelwirtschaft in den letzten Monaten intensiv für eine dauerhafte Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen und Getränke gekämpft. Umfragen belegen, dass gut 75 Prozent der Bevölkerung die Appelle der Verbände unterstützen. Die Freien Brauer, Wertebund von Familienbrauereien, schließen sich diesen Forderungen an und äußern ernsthafte Bedenken hinsichtlich der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie, die von der Bundesregierung zum 1. Januar 2024 geplant ist. Die Erhöhung des bisher reduzierten Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent wird jedoch nicht nur die Gastronomiebranche drastisch belasten und laut DEHOGA zu einer bundesweiten Schließung von rund 12.000 Betrieben führen, sondern sie wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Brauereien haben.

 „Die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf 19 Prozent würde nicht nur die Gastronomie treffen, die in Deutschland fast zwei Millionen Menschen beschäftigt und während der Pandemie nur knapp überlebt hat. Sie würde auch unsere mittelständischen Familienbrauereien belasten, die in ihrer jeweiligen Heimatregion vor allem auf die regionalen Gastronomiebetriebe bauen“, erklärt Jürgen Keipp, Geschäftsführer der Freien Brauer.

 Die Gastronomie in Deutschland hat in den letzten Jahren bereits erhebliche Herausforderungen bewältigen müssen, darunter die Auswirkungen der Corona-Pandemie und aktuell die gestiegene Inflation. Obwohl es nicht gelungen ist, auch für Getränke in der Gastronomie einen reduzierten Mehrwertsteuersatz durchzusetzen, würden Brauereien dennoch massiv von einer erneuten Anhebung betroffen sein. Eine Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent für Speisen wird laut DEHOGA zwangsläufig zu neuen Preiserhöhungen im Gastgewerbe führen, die wiederum aufgrund der anhaltenden Konsumzurückhaltung Umsatzrückgänge in der Branche nach sich ziehen werden. „Die Rechnung ist ganz einfach. Die Gastronomie wird und muss die Erhöhung in Form von Preissteigerungen bei den Speisen an die Gäste weitergeben. Die Restaurantbesuche werden in der Frequenz weniger werden und damit sinkt nachhaltig auch der Getränkeumsatz. Und das trifft nach der Gastronomie auch unsere Gesellschafterbrauereien in hohem Maße“, zeigt Jürgen Keipp das zu erwartende Szenario auf.

 Außerdem schätzt die Bevölkerung auch die gesellschaftliche Bedeutung von Kneipen und Restaurants. „Für viele unserer Gesellschafter sind Gastronomiebetriebe wichtige Absatzmittler und für Verbraucher Orte des geselligen Beisammenseins. Wenn die Gastronomie schwächelt, hat dies auch unmittelbare Auswirkungen auf unsere Branche. Wir sind der Überzeugung, dass die Anhebung der Mehrwertsteuer ein gänzlich falsches Zeichen setzt, und appellieren eindringlich an die Regierung, den Schritt nicht zu gehen“, erklärt Jürgen Keipp, Geschäftsführer der Freien Brauer. Er befürchtet, dass die Akzeptanz der Verbraucher gegenüber der Gastronomie weiter abnehmen wird, wenn die Preise aufgrund der erneuten Mehrwertsteuererhöhung zwangsläufig steigen und somit auch die Brauereien mit Absatzeinbußen rechnen müssen. Daher ist es auch im Interesse der Freien Brauer, den niedrigen Mehrwertsteuersatz im Gastgewerbe dauerhaft beizubehalten und im besten Fall auch auf Getränke auszuweiten.