Die Seele des Bieres – der Hopfen

Der Hopfen ist neben dem Malz, Wasser und der Hefe eine der vier Zutaten, die nach dem deutschen Reinheitsgebot zum Bierbrauen benötigt wird. Der Hopfen wird oft auch als die Seele des Bieres bezeichnet. Und das nicht zu Unrecht. Aber was macht ihn zur Seele des Bieres und wieso wird er fortwährend zum Brauen eingesetzt?

Hopfen ist eine vielfältige und erstaunliche Pflanze. Es handelt sich um eine mehrjährige Kletterpflanze aus der Familie der hanfartigen Gewächse. Im Winter sterben die zur Ernte heruntergeschnittenen Triebe ab. Der Stock treibt im Frühjahr erneut aus. Die Triebe werden anschießend händisch an dünnen Drähten aufgeleitet. Die Hopfenpflanzen wirken mit ihren sieben Metern Höhe fast schon majestätisch, brauchen aber dafür auch viele Nährstoffe und eine große Menge Wasser. Ende August bis Mitte September erfolgt die Hopfenernte.

Schon vor Jahrhunderten wurde Hopfen aufgrund seiner Wirkungen als Arzneimittelpflanze eingesetzt, später als Konservierungsmittel für Getränke, bis sie sich dann als Würze für das Bier etabliert hat. Durch Hopfen lassen sich vielschichtige Aromen im Bier erzeugen – ob blumig, fruchtig oder nach Kräutern duftend. Über 200 verschiedene Hopfensorten machen so eine unglaubliche Bandbreite an Aromen möglich. Aber nicht nur das Aroma wird durch den Hopfen beeinflusst, er bestimmt die Bittere eines Bieres und beeinflusst die Schaumbildung und -stabilität. Wie der Hopfen das Bier beeinflusst, entscheidet der Braumeister durch die Wahl der Hopfensorte und -menge, aber auch durch den Zeitpunkt der Hopfengabe. Diese schwankt allerdings stark in Abhängigkeit von der Biersorte. Für ein Weißbier ist eine geringere Hopfengabe nötig, das Pils wird hingegen deutlich stärker gehopft. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Hopfen auf der Welt. Der richtige Hopfen entscheidet, wie das Bier am Ende schmecken wird. Beherrscht ein Brauer diese Kunst, erhält ein Bier einen eigenständigen Charakter, bei dem Aroma und Bittere verbunden sind und harmonisch in den Malzkörper integriert werden.